In Hamburg gibt’s keine Fastenzeit. Die christliche Fastenzeit ist eine katholische Erfindung. Bei den Protestanten im hohen Norden hat das keine Bedeutung, aber Heringe werden dort das ganze Jahr über gerne verspeist.
Heringsschmaus – das ganze Jahr …
Im Wulfisch in der Haidgasse 5 im zweiten Bezirk nahe dem Karmelitermarkt ist das ganze Jahr über Heringsschmaus, so wie es der „Hamburger Jung“ Stephan Wulf, der Besitzer des kleinen aber feinen Fischlokals in seiner Heimat kennengelernt hat.
Eine köstliche Variation für Einsteiger ist das „Wulfisch Spezial“, eine Platte mit Kostproben von Herings- und Krabbensalaten, die einen guten ersten Eindruck vom Sortiment vermittelt.
Was ist ein Wulfisch?
Wo kommt er her? Woher sind die hier angebotenen nordischen Spezialitäten? Die Antwort auf diese, und viele andere Fragen hören Sie im folgenden Interview:
„Rot ist die Kant (=Küste), weiß ist der Strand, grün ist det Land!“
… das sind die Farben von Helgoland!“ Diese Farben vereinen sich in der Friesischen Krabbensuppe. Die norddeutsche Küche habe ich von meiner Reise nach Flensburg eher sparsam gewürzt in Erinnerung. Stephans Krabbensuppe ist ein Musterbeispiel dafür, dass es auch anders geht: kräftig, würzig mit vielen Krabben drin. Er kocht mit einem kräftigen Schuss Cognac und einer guten Prise Cayenne, soviel hat er mir verraten. Mehr gibt er leider nur gegen ein entsprechendes Honorar preis. Die köstliche Suppe kann man daheim leider nur nachkochen, wenn man sie analytisch verkostet, und in der Lage ist die Zutaten raus zu schmecken.
Weck oder Rex?
Zum Mitnehmen der Suppe oder der Salate bietet Stephan Weck-Gläser, die deutsche Version der Rex-Gläser an.
Im Lockdown war das Lokal für Take-Away geöffnet, und da ist ihm aufgefallen wie viel Plastikmüll die Verpackungen verursachen. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist Wulfisch auf die Gläser umgestiegen, und das hat mehrere Vorteile. Das Glas ist 100% geschmacksneutral, kontaminiert die Speisen nicht mit Mikroplastik, ist mehrmals verwendbar und sieht gut aus.
Nachhaltig und umweltbewusst
Einen Heringsschmaus aus dem Weck-Glas können Sie direkt auf den Tisch stellen, ohne noch weiteres Geschirr zu benötigen. Bei einem Pfand von € 3,- kommt ungefähr die Hälfte der Gläser zurück. Die andere Hälfte wird offensichtlich von den Kunden weiterverwendet. „Ich kann das Plastikproblem nicht alleine lösen“, sagt Stephan, „aber wenn ich einen Beitrag leisten kann, will ich das tun!“
Wohl bekomm’s und gutes Gelingen!
Quellennachweis: #genussmichl
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