Gruß vom Krampus und seinen Brüdern
Der Krampus sollte ursprünglich böse Geister vertreiben, und hat seinen Ursprung im Alpenraum noch in vorchristlicher Zeit. Ein schriftlicher Hinweis findet sich beim Kirchenlehrer Augustinus ca. 400 n.Chr.
Natürlich waren der Kirche die wilden Gesellen und ihr Treiben ein Dorn im Auge, und sollten verboten werden. Da die Menschen aber auch mit Verboten nicht davon abzubringen waren sich in Felle zu kleiden und in der Dunkelheit böse Geister zu vertreiben, wurde dem Krampus kurzerhand der heilige Nikolaus zur Seite gestellt. Nun belohnt der heilige Mann die Guten, während der Krampus die Bösen bestraft.
Starke Ähnlichkeit hat der Krampus mit der, auch im Alpenraum verbreiteten, Percht. Die Perchten sind aber erst in den Raunächten (21.12. bis 6.1.) unterwegs um die bösen Geister zu vertreiben.
In normalen Zeiten locken die Krampusläufe hunderte Zuschauer an. Jedenfalls sollte das Publikum zu solchen Veranstaltungen immer adäquat gekleidet gehen. Das heißt in diesem Fall warme, strapazierfähige Kleidung, die auch ein paar Streiche mit der Rute aushält.
Keine Angst: die Zeiten von wirklich gewalttätigen Krampussen sind vorbei. Die Teilnehmer sind einem strengen Regelkodex verpflichtet. Als Publikum sollten Sie stets bedenken, dass die Maske das Gesichtsfeld des Krampus stark einschränkt. Packen Sie den Krampus niemals bei den Hörnern! Verletzungsgefahr!
Quelle: Salzburger Nachrichten
Mehr dazu:
https://www.sn.at/salzburg/chronik/woher-der-krampus-kommt-und-wie-man-ihm-begegnet-79561435
Krampusapfel
Krampusäpfel sind rote Apfelsorten, die Ende Oktober geerntet werden, und durch die Lagerung bis zum Nikolotag optimal an Aroma gewinnen. Daher verwenden so einen Apfel auch als Bauch für unseren Zwetschkenkrampus.
Der Zwetschenkrampus
Ist offensichtlich ein Genuss-Zwetschkenkrampus. Da darf der Bauch ruhig ein bisserl rund sein. Für Hals, Arme und Beine benötigen wir Zahnstocher, oder wenn der Krampus größer ausfallen soll Blumendraht. Mit dem Draht oder den Zahnstochern befestigen wir Dörrzwetschken am Apfelrumpf. Für die Füße nehmen wir getrocknete Marillen. Den Kopf bildet eine getrocknete Feige mit roten Augen aus Berberitzen, und Hörnern aus Erdnüssen oder Mandeln. Unser scharfzüngiger Krampus trägt eine Chili als Zunge. Beim Zwetschkenkrampus gibt’s natürlich kein fixes Rezept. Die Früchte sind dem eigenen Gusto entsprechend austauschbar. Der Kopf kann z.B. auch eine Nuss sein, wenn man die Augen aufmalen und eine Zunge aus Filz aufkleben möchte.
Und weil der Krampuskreativität keine Grenzen gesetzt sind, haben wir uns noch ein Paar Varianten überlegt, die auf einem kalten Buffet sicher einen netten Akzent setzen:
Der Jausen – Krampus
Eine Knacker bildet den Rumpf. Für Arme und Beine haben wir höllische Kletzerln verwendet. Der Kopf ist ein hartgekochtes Ei mit Hörnern und Zunge aus Chili und Augen aus Langpfeffer. In der Hand hat der Krampus eine Rute aus Schnittlauch und Petersilie.
Der gesunde Gemüse – Krampus
Ein Wamperl aus Zeller, Arme und Beine aus Karotten und gelben Rüben. Der weiße Rübenkopf hat Hörner und Zunge aus Chili. Für die Augen haben wir schokolierte Kaffeebohnen verwendet. Kaffee und Kakao sind ja auch irgendwie Gemüse, oder?
…und weil der Advent strenggenommen ja eine Fastenzeit ist, darf er nicht fehlen:
Der Fisch – Krampus
Ein höllischer Teufelsroller bildet den Rumpf. Arme und Beine sind aus Sprotten, der Kopf ist eine Jakobsmuschel. Ja, Jakobsmuscheln sind auch roh mit etwas Olivenöl eine Köstlichkeit. Flusskrebserln bilden die Hörner, die Rute ist wieder aus Schnittlauch und Petersilie, die Zunge aus Chili und die Augen sind rosa Beeren, die man natürlich auch aus Kaviar machen könnte, wenn grad ein Doserl offen ist.
Wohl bekomm’s und gutes Gelingen!
Quellennachweis: Salzburger Nachrichten
Mehr dazu: https://www.sn.at/salzburg/chronik/woher-der-krampus-kommt-und-wie-man-ihm-begegnet-79561435
Fotocredits: Gabriele Klima